|
|
|
|
Die Gabel
|
|
|
|
Schnitt durch eine Gabel (Kayaba)
|
Die Kayaba Gabel (Baujahr bis ca. 2005) ist eine klassische Vertreterin einer Upside down Gabel mit einem offenen Cartridge-Dämpfer. Upside down bedeuted, dass sich das äussere, dickere Gabelrohr oben an der Gabelbrücke befindet während das innere Rohr unten ist. Bei einer konventionellen Gabel ist dies gerade umgekehrt. Beide Bauarten haben ihre Vor- und Nachteile.
Viel entscheidender auf das Fahrverhalten ist der innere Aufbau oder allenfalls noch der Durchmesser. Ein grosser Durchmesser der Gleitrohre (inneres Rohr) ergibt eine verwindungssteiffere Gabel aber das Ansprechverhalten wird schlechter, da die grösseren Dichtungen auch mehr Reibung verursachen.
Cartridge-Dämpfer bedeuted, das sich im innern der Gabel ein separates Kolben-Zylinder-System befindet, die Kartouche oder Dämpferpatrone.
Die Gif-Animation weiter unten zeigt, wie sich die Bestandteile bewegen und wie das Oel fliesst. Dunkelgrau bedeuted: Raum mit erhötem Druck.
Für die Druckstufe (Dämpfung beim Einfedern) ist das Bodenventil (Bottomvalve BV) zuständig:
Wenn der Kolben sich in die Patrone hineinbewegt, wird der Raum über dem Kolben grösser, also muss Oel von unten nach oben durch das Kolbenventil strömen. Dort öffnet sich das
Rückschlagventil, damit das Kolbenventil dem Oelfluss keinen Widerstand bietet. Die in die Patrone fahrenden Kolbenstange verdrängt Oel im Zylinder, dadurch steigt der Druck in
der ganzen Patrone. Das Oel entweicht nun durch das Bodenventil aus der Patrone, welches in dieser Flussrichtung Widerstand bietet und so die Einfederbewegung dämpft. Das Oel
fliesst bei langsamen Bewegungen nur neben der Einstellschraube durch. Bei schnelleren Bewegungen steigt der Druck in der Patrone, welcher die Shims des Bodenventils nach
unten drückt, was zusätzlichen Querschnitt für den Oelfluss freigibt.
Bei neueren Modellen (ab ca 2000) ist an der anstelle des Rückschlagventils im Kolbenventil ein zweiter Shimstack verbaut. Da dies einige Probleme mit sich bringt wir dies von vielen Tunern (incl. Racetech mit dem Goldvalve) wieder zu einem Rückschlagventil zurückgeändert.
Für die Zugstufe (Dämpfung beim Ausfedern) ist das Kolbenventil (Midvalve MV) zuständig:
Der Kolben bewegt sich in der Patrone nach oben. Die aus der Patrone fahrenden Kolbenstange gibt wieder Volumen frei. Das Oel strömt durch das geöffnete Rückschlagventil des
Bodenventils in die Patrone. Der Raum über dem Kolben wird kleiner, dadurch steigt der Druck über dem Kolben, so dass das Oel durch eine Bohrung die Kolbenstange hoch fliesst.
Die Einstellschraube der Zugstufe reguliert diesen Fluss, indem sie bestimmt, wie weit ein im inneren der Kolbenstange geführtes Rohr die Bohrung beim Kolbenventil freigibt. Bei
schnelleren Hubbewegungen drückt der höhere Druck im oberen Teil der Patrone zusätzlich die Shims des Kolbenventils nach unten, so dass zusätzlich Oel in den Raum unterhalb
des Kolbens strömen kann.
Animation der Gabelbewegungen
|
|
|
|
|
|