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Phase 4 Kayaba-Tuning
CV und MV der Kayaba 98 bis 05
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Einstellen des Fahrwerks 

Dem Fahrwerk sollte immer etwas Beachtung geschenkt werden, damit Mängel rasch erkannt werden. Mit einem mangelhaften Fahrwerk zu fahren macht keinen Spass und scheint allgemein bei den Motorradfahrern verbreitet zu sein.



Die Gabel sollte mind 1 mal im Jahr eine neue Füllung Gabeloil erhalten. Beim regelmässigen Entlüften kann man fesstellen, ob sich ein Holm übermässig aufpumpt, was auf einen Dichtungsproblem hindeutet. Stellt man fest, dass sich Oel auf den Gleitrohren befindet, sollte man mit einer Revision nicht zu lange warten.
Vor jeder Fahrt Leichtgängigkeit und Dämpfverhalten (vorn und hinten) überprüfen, indem man ein paarmal durchfedert. Dabei entwickelt sich mit der Zeit ein Gefühl, wie es sein sollte und mit diesem Gefühl lässt sich ein Defekt der Dämpfung feststellen. Auch ab und zu ein fremdes Motorrad durchfedern, damit man Vergleichsmöglichkeiten hat. Wenn während dem Fahren die Dämpfung des Federbeins nachlässt, ist es Zeit, das Federbein von einer Fachperson revidieren zu lassen, da warscheinlich die Stickstofffüllung nicht mehr den vollen Druck hat und/oder das Oel alt ist und evtl. sogar Gasbläschen aufweist. Lenkkopflager, Schwingenlager und Umlenkhebelei regelmässig schmieren und auf Spiel und Leichtgängigkeit überprüfen.
Gabel auf parallelität überprüfen

Federvorspannung und Federhärte:
SAG: Abstand zwischen voll Ausgefedert (wie im Sprung) und Eingefedert, gemessen von Hinterachse senkrecht hoch zum Ramenheck. UNLADEN SAG: Wieviel die Maschine unter dem eigenen Gewicht einsackt. RACE SAG : Wieviel die Maschine einsackt, wenn der Fahrer mit der ganzen Uniform (Panzer, Helm, Stiefel, u.s.w) auf den Fussrasten steht.

Hinterradaufhängung:
Unladen Sag: 17-25mm
Race Sag : 90-105mm

Vorne Race Sag:35-55mm

Angaben sind grobe Richtwerte für eine durchschnittliche MX- oder Enduromaschine. Diese Grössen und der Gabelüberstand sind fürs Handling sehr wichtig und werden oft beim Tuning übersehen. Sie sollten eigentlich stimmen, bevor man an der Dämpfung herumschraubt. Zuerst sollte der Race Sag eingestellt werden. Wenn dann hinten der Unladen Sag zu gross ist (25mm oder mehr), so ist die Feder zu hart. Grund: Um für einen leichten Fahrer den Race Sag richtig einzustellen, muss die Federvorspannung verkleinert werden. Das Bike fühlt sich beim Bremsen hinten zu tief und müde an und beim Beschleunigen zu hoch und bockig, es wird schwierig in einer Kurve einer Rille zu folgen. Ist bei einem schwereren Fahrer der Unladen Sag zu klein, sollte eine härtere Feder verwendet werden, sonst fühlt sich das Bike beim Anbremsen hinten zu leicht an und beim Beschleunigen werden Unebenheiten schlecht geschluckt.

Mit Dem Sag vorn, hinten und dem Gabelüberstand (bei oberen Gabelbrücke) kann man die Lage des Motorrads beeinflussen (und damit den Nachlauf des Vorderrads)
-Vorn hoch, hinten tief: grosser Nachlauf, d.f. stabiler Geradeauslauf aber nicht wendig.
-Vorn tief, hinten hoch: kleiner Nachlauf, d.f. wendig aber unstabiler Geradeauslauf.
Daraus ist auch ein erwünschter Effekt ersichtlich: Ein Motorrad ist beim Beschleunigen Vorne hoch, d.h. Spurstabil und beim Bremsen tief, so dass es willig in die Kurve geht.

Symptome für falsche Lage des Motorrads: (Man muss sich bewusst sein, dass die beschriebenen Symptome auch auftreten bei falscher Körperhaltung, falscher Gewichtsverlagerung und unsauberem Timing von Körper, Bremsen und Gas.)
-Vorn zu hoch (hinten zu tief):
Vorderrad rutscht weg beim einlenken, Motorrad will nicht so leicht in die Kurve fallen
-Vorn zu tief (hinten zu hoch):
Beim Beschleunigen und hoher Geschwindigkeit unstabil, es wird schwierig Rillen zu folgen (in Kurven und geradeaus), Vorderrad fällt in die Kurve, neigt dazu, sich bei weichem Boden reinzureissen.

Die Klicker der Federelemente beeinflussen die langsamen Fahrwerksbewegungen (mit Ausnahme der Verstellschrauben für die High-Speed Dämpfung)
Es ist deshalb falsch, ein Fahrwerk das einem zu hart scheint über die Klicker der Druckstufe weicher zu machen, oft erreicht man damit das Gegenteil. Ist die Druckstufe zu weich und/oder die Zugstufe zu hart, dann „saugt“ sich das Motorrad über Bodenwellen nach unten, dort ist die Feder härter und das fühlt sich „harsh“ an.
Über die Klicker lässt sich vor allem auch das Kurvenverhalten beeinflussen. Z.B. Wie sich die Gabel vor der Kurve stauchen lässt um leicht einzulenken (Verkürzung des Nachlaufs)und wie schnell sie beim Herausbeschleunigen streckt. Wird der Radius beim Beschleunigen zu weit kann das an einer zu schwachen Ausdämpfung liegen, oder auch an einer falschen Körperhaltung (Ist die Ausdämpfung zu stark, so reisst das Vorderrad gerne in die Kurveninnenseite). Es ist bis zu einem gewissen Grad möglich, falsche Körperhaltungen und falsches Timing des Fahrers mit Fahrwerkseinstellungen zu kompensieren, dies ist aber suboptimal.